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Vang Vieng – Staub und vieles mehr

10. – 14. FEBRUAR 2019

Wieder warten wir vergeblich auf den versprochenen Abholservice. Das bestellte Frühstück bekommen wir auch nicht, da die verantwortliche Frau erst zum Markt musste und zu spät für uns ankommt. Wir tragen es mit Fassung und laufen los zum Busterminal, das ist nicht weit.
Dort erleben wir dann eine Überraschung, die zum Tag passt: Unsere Tickets aus der Agentur erkennt der Mann am Schalter nicht an. Angeblich kennt er die Agentur nicht, woraufhin wir ihn bitten, dort anzurufen, um Genaueres zu erfahren. Macht er anscheinend, aber es geht niemand ran. Also müssen wir mitansehen, wie der Minibus, der schon bereitsteht, beladen wird und wir nicht wissen, ob wir ihn jemals besteigen werden. Am Schalter entspinnt sich mittlerweile ein eifriges Gespräch, der Mann am Schalter, sämtliche Bus- und Tu-Tuk-Fahrer schauen sich unseren Fahrschein an, aber keiner scheint eine Lösung zu haben. Was also sollen wir tun? Einer der Fahrer bietet sich an, uns gegen Gebühr zur Agentur ins Dorf zu fahren. Gute Idee, wir steigen ein. Vor Ort treffen wir zwei Mitarbeiter an, die kein Englisch verstehen, der Tuk-Tuk-Fahrer erklärt ihnen das Problem. Ein weiterer Fahrer kommt dazu, er wollte uns wohl abholen, eine ¾ Stunde später als ausgemacht. Schließlich hat es der Besitzer der Agentur aus dem Bett geschafft und versteht die Welt nicht mehr. Das Ende vom Lied ist: Wir bekommen unser Geld zurück und fahren ohne gültiges Ticket zum Busterminal hinaus. Wie sich herausstellt, hat die Agentur es verpennt, unsere beiden Tickets an der richtigen Stelle zu melden und somit hätte die Busgesellschaft nichts an uns verdient. Also fangen wir von vorne an: Wir stellen uns am Schalter an und kaufen zwei wesentlich billigere Fahrscheine nach Luang Prabang und, hier setzt ein Trommelwirbel ein: Dieses Mal sind Peter und ich die Letzten und werden auf die Klappsitze verfrachtet. Wir kennen die Strecke, wir wissen, was uns erwartet – und das beruhigt uns nicht!


Aber wir schaffen auch das. Nach der Hälfte der Strecke steigt jemand aus und so kann Peter auf einen normalen Sitzplatz vorrücken. Ich versuche mich etwas nach vorne zu beugen, um der Querstange des Sitzes unter den Schulterblättern aus dem Weg zu gehen. Immerhin habe ich jetzt viel Platz für meinen kleinen Rucksack und für meine Beine.

In Luang Prabang, wo ich am liebsten bleiben würde, kaufen wir dann das nächste Ticket nach Vang Vieng. Das klappt ohne Probleme, der Bus, dieses Mal ein größeres Exemplar, steht schon bereit und wir dürfen uns Plätze aussuchen! Der Fahrer empfiehlt Peter die letzte Sitzreihe, damit er die Beine in den Mittelgang strecken kann. Nach dem verkorksten Start heute Morgen scheint uns dieses Prozedere wunderbar einfach zu sein.
Es bleibt Zeit bis zur Abfahrt, also vertreten wir uns die Beine, schauen, ob es irgendwas Essbares für uns gibt, da wir immer noch nichts gegessen haben – es ist Mittagszeit. Außer Nudelsuppe oder anderen warmen Speisen gibt es nichts. Da die Weiterfahrt wahrscheinlich nicht weniger kurvig und holprig wird, verzichte ich auf ein reichhaltiges Mahl. Wir kaufen Kekse, Wasser, Limonade, das wird genügen.

Mit der üblichen Verspätung starten wir und schon nach kurzer Zeit bekommen wir einen Eindruck dessen, was uns erwartet: Eine Fahrt durch gebirgiges Land mit tollen Aussichten, auf meist ungeteerten Straßen und was mich sprachlos macht, auf Strecken, die aus rotem Sand bestehen. Jedes Fahrzeug, das sie befährt, wirbelt enorme Staubwolken auf, die sich auf Menschen, offene Häuser, Tiere und Bäume legen. Die gesamte Umgebung entlang dieser Straße ist rotbraun. Auch die Auslagen der Marktleute, der Geschäfte, alles ist von einer dicken, rotbraunen Schicht überzogen. Da die Häuser meist nach vorne offen sind, legt sich diese Staubschicht auch in jedes Wohnzimmer. Unvorstellbar, das Leben dort. Auch wir spüren schon den Staub zwischen den Zähnen, die Füße sehen auf einmal schön braun(gebrannt) aus.


Die Landschaft, die sich im Hintergrund abzeichnet, ist spektakulär. Unendliche Dschungelwälder, Berggipfel, kaum Besiedelung – uns wird klar, warum Laos ein Land mit einer sehr geringen Bevölkerungsdichte ist. Schon aus dem Bus versuche ich diese Berge zu fotografieren, aber als wir bei Sonnenuntergang an einem Rastplatz anhalten, ist mein Glück vollkommen. Tolle Motive breiten sich vor uns aus, da vergessen wir doch fast die Strapazen dieser beiden Holperfahrten und freuen uns über die tollen Bilder.


Gegen 21 Uhr kommen wir an unserem Ziel an. Einige Passagiere fahren gleich weiter bis zur Hauptstadt Vientiane, also nochmal einige Stunden mehr …
Wir sind froh angekommen zu sein, haben nur Bedenken, dass wir nichts mehr zu essen bekommen, unsere Mägen sind ziemlich leer. Dank Handy sehen wir, dass unser Hotel in der Nähe liegt, wir laufen also mal wieder voll bepackt los. Kaum erreichen wir die Hauptstraße dieser Stadt, erkennen wir, dass hier das Leben vibriert. Aus jedem Restaurant, aus jeder Bar, und es gibt viele, dröhnt eine andere Musik. Viele junge Leute sind unterwegs, die Uhrzeit spielt hier keine Rolle. Glück für uns.
Das Hotel finden wir leicht, es ist noch nicht ganz fertig gebaut, die Rezeption ist noch ein Provisorium, im Außenbereich „in Sand gestellt“, aber das Zimmer ist toll. Das modernste unserer Reise bislang. Schöne Einrichtung, geschmackvolles Design, durchdachtes Badezimmer, großes Fenster mit Bergblick.

Wir stellen unser Gepäck ab und brechen gleich wieder auf um etwas zu essen. Es tut gut, etwas Warmes zwischen die Zähne zu bekommen. Sandstaub nährt nicht so gut. Voller Vorfreude auf eine ausgiebige Dusche und ein tolles Bett schlendern wir auf den staubigen, sandigen Straßen zum Hotel zurück.

Am nächsten Tag wollen wir diesen Ort erkunden, mal schauen, was unter der dicken Sandschicht verborgen liegt. Erstes Ziel ist natürlich ein Lokal, in dem wir ein gutes Frühstück bekommen. Wir suchen uns ein einfaches laotisches Lokal aus, setzen uns außen hin, mit Blick auf die Straße … und das obwohl wir wissen, dass die nächste Staubwolke uns bestimmt bald einhüllt! Als die Frau das Besteck und den laotischen Kaffee – teerschwarz mit süßer Milch – bringt, zweifeln wir kurz an unserer Wahl, denn die Tassen sind nicht sauber und das Besteck sieht auch ungewaschen aus. Das Frühstück gleicht den Schmutz aber voll aus: Wir bekommen Omelette, Joghurt mit Früchten und Müsli, French Toast und alles ist reichlich und lecker. Es ist ja erwiesen, dass der Mensch mit Schmutz in Berührung kommen muss, damit er Abwehrkräfte entwickeln kann – das gilt bestimmt für jedes Alter. Wir glauben dran.

Gut gesättigt ziehen wir los und suchen eine ganz bestimmte Agentur. Eine, mit der wir schon Kontakt aufgenommen haben, denn: Wir wollen morgen bei Sonnenaufgang in einen Heißluftballon steigen und über die Stadt fahren. Ein Herzenswunsch, der in Bagan noch zu teuer war, hier erschwinglich scheint. Wir suchen also diese Agentur und finden sie auch bald. Hier liegt alles ziemlich zentral entlang der – habe ich es schon erwähnt? – staubigen Hauptstraße.


Wir buchen und bezahlen die Fahrt, sollen abgeholt werden, woraufhin wir dreimal nachfragen, ob wir wirklich nicht lieber zur Agentur kommen sollen, aber nein, sie holen uns ab. Wir wollen daran glauben. Dann stromern wir weiter durch die Stadt, schauen, ob wir einen Busbahnhof finden, bei dem wir unsere Weiterfahrt nach Vientiane buchen können. Aber den gibt es wohl nur sehr weit außerhalb der Stadt und die Leute, die wir fragen und die uns verstehen, meinen, wir sollen zu einer Agentur gehen. Nach unseren letzten Erfahrungen wollten wir das eigentlich vermeiden, aber es bleibt uns wohl nichts anderes übrig. Also suchen wir erst im Reiseführer nach empfohlenen Agenturen und finden eine davon an der Hauptstraße. Obwohl wir nicht das Gefühl haben, dass der junge Mann dort versteht, was wir wollen, bekommen wir ein Ticket für uns beide und sollen, wenn wir ihn richtig verstanden haben, zur Agentur kommen – sie ist nicht weit entfernt von unserem Hotel, also gut zu machen.


Jetzt brauchen wir nur noch eine Agentur für Peters Activity-Wünsche: Er möchte Ziplining machen und Kajak fahren. Auch diese Angebote gibt es hier in Hülle und Fülle, denn es scheint hauptsächlich ein Ort für Adrenalin geladene Menschen zu sein. Quads brausen ständig durch die Straßen, wirbeln noch mehr Staub auf und die Fahrer sehen aus wie Schweine. Pickups transportieren Tubes (LKW-Reifen-Schläuche) auf den Dächern und Spaßwillige im Innern zum nächsten Einsatzpunkt am Fluss. Dazu haben wir gelesen, dass zum „Tubing“ früher Unterwegs-Stops an vielen Strandbars gehörten, wo nicht nur Alkohol ausgeschenkt wurde, sondern auch andere Drogen reichlich konsumiert wurden. Bis 2011 starben jedes Jahr über 20 Touristen an Herzinfarkt, Ertrinken oder Genickbruch, außerdem gab es regelmäßig Verhaftungen wegen Drogenmissbrauchs, also wies die Regierung die Strandbarbesitzer an ihre Läden dicht zu machen. Heute gibt es wohl nur noch vier …
Aber zurück zu Peters Wünschen. Er möchte nicht „tuben“, aber an einer Zipline über einen Fluss düsen und Kajak fahren. Natürlich finden wir auch für diese Wünsche ein Angebot und er bucht für sich eine Halbtagestour. Ich brauche mal wieder ein wenig Ruhe. Auch zum Schreiben! Zudem ist diese Stadt nicht meine erste Wahl, sollte es jemals um ein Ranking der besuchten Orte gehen.
Aber wie wir aus Erfahrung wissen, hat jede Stadt einen zweiten Blick verdient und so finden wir auf unseren Erledigungsgängen einige Cafés mit guten Kaffeemaschinen und natürlich gönnen wir uns nach getaner „Arbeit“ einen Cappuccino. Spazieren dann gestärkt über eine Marktstraße, die so genannte „Walking Street“, schauen uns um und kehren dann ins Hotel zurück um ein wenig auszuruhen. Am Abend gehen wir zum Essen in Richtung Fluss, wo es jede Menge Restaurants gibt, alle mit Freiplätzen über dem Wasser, mit Lampions als Beleuchtung und mit gutem Essen – was sonst, wir sind ja in Laos! Vom Restaurant aus entdecken wir eine Fußgängerbrücke aus Bambus und wollen morgen erkunden, wo die hinführt. Unter uns ertönt ein mächtiges Froschkonzert, begleitet von Zikadengesängen. Schöner kann man eigentlich nicht zu Abend essen, oder?

Der nächste Morgen beginnt früh. Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr und wir springen aus den Betten, denn die Ballonfahrt steht bevor. Pünktlich um 6 Uhr steigen wir die Treppen vor dem Gebäude nach unten und stellen fest, dass wir dieses Mal zu spät sind. Das Tuk-Tuk steht schon da, eine weitere Ballonfahrt-Teilnehmerin sitzt schon drin. Nun ja, es gibt wohl immer ein erstes Mal … Wir starten gleich und holen unterwegs noch einige andere Ballonfahrer ab. Es ist immer noch relativ dunkel. Ich unterhalte mich angeregt mit der jungen Frau, die auf uns gewartet hat. Sie kommt aus China, reist alleine, scheint noch sehr jung, spricht aber die verschiedensten Sprachen – ich habe mit ihr auch auf Spanisch kommuniziert – studiert in ihrem Land Physik, will aber am liebsten Fotografin werden. Sehr spannend, ihr Lebensentwurf! Sie bleibt an meiner Seite, bis wir in den Korb des Ballons steigen. Im Pick-Up sind wir gemeinsam mit vielen Asiaten, nur wenige Europäer steigen zu.

Und dann sind wir da. Die schlaffen, riesigen Ballons liegen ausgebreitet auf dem Boden, die Körbe liegen jeweils davor und schon geht es los, heiße Luft wird in den ersten Ballon geblasen, langsam richtet er sich auf, bis er zu schweben beginnt und der Korb in die richtige Position zum Einsteigen gestellt werden kann. Schnell klettern alle Fluggäste ein, am Korbrand halten viele Helfer den Ballon am Boden und erst als der letzte eingestiegen ist, lassen sie los. Der Ballon steigt nach oben, wir verfolgen ihn noch atemlos, da werden wir schon zum zweiten gerufen.

Wir klettern mit erhöhtem Puls hinein und erwarten den besonderen Moment, wenn der Ballon in den Himmel steigt. Es ist soweit, wir heben ab. Atemlos sehen wir zu, wie die Welt unter uns kleiner wird und unser Ballon, immer wieder durch Hitzeschübe angefeuert, höher steigt. Es ist kaum mit Worten zu beschreiben, wenn man da oben in dem Korb steht, Seite an Seite mit Menschen, die man zuvor noch nie gesehen hat und alle sind ergriffen. Als dann ein junger Asiate anfängt eine Opernarie zu schmettern, wird alles noch irrealer.

Vierzig wunderbare Minuten schweben wir über der Stadt und dem umgebenden Land, die Sonne geht auf und als wir langsam zum Boden zurückkehren ist uns immer noch nicht klar, ob wir das wirklich erlebt oder nur geträumt haben.
Noch in diesem Gefühl gefangen, gönnen wir uns ein banales, irdisches Frühstück – was aber sehr lecker ist!

An diesem Tag erkunden wir noch andere Teile der Stadt, gehen über eine große Holzbrücke, für die man Passiergeld bezahlen muss, und an deren Beginn zwei große Bombenhülsen als Deko stehen, die wir allerdings erst auf unserem Rückweg als solche erkennen.

Wir laufen auf der anderen Flussseite durch eine sehr einfache Siedlung, die Häuser meist aus Bambus, viele schon verfallen, aber trotzdem bewohnt und gehen immer weiter, bis wir die Siedlung hinter uns lassen.

Ein Schild weist auf Höhlen, Aussichtspunkt und Lagunen hin, dem folgen wir, bis wir auf freiem Feld einen Stand sehen mit dem Hinweis, dass ab hier Eintrittsgeld zu zahlen ist.

Noch ist niemand da, aber schon knattert ein Motorrad mit einer jungen Frau herbei und wir dürfen ihr das Geld geben. Wir fragen noch nach dem Weg zur Lagune, sie versteht uns leider nicht, so laufen wir einfach los. Die Beschilderung ist verschwunden, wir finden hinter einem Dickicht eine kleine Höhle.

Vielleicht entdecken wir auch den Weg zum „Viewpoint“, aber der führt durch Dschungelgebiet und wir haben nur offene Sandalen und kurze Hosen an.

Ich verweigere den weiteren Weg! Also kehren wir unverrichteter Dinge zurück ins Hotel. Peter folgt mir grummelnd.


Abends suchen wir wieder eines der Fluss-Restaurants auf und versöhnen uns mit dem missglückten Ausflug.

Heute ist Peters großer Tag – er soll gegen 9.00 Uhr abgeholt werden, vorher gehen wir noch frühstücken.

Bereits um 8.50 Uhr stehe ich abholbereit vor dem Hotel. Um 9.10 Uhr kommen mir ernsthafte Zweifel, ich bitte die Dame an der Rezeption, beim Touranbieter anzurufen. Sie scheint das schon zu kennen und bittet mich noch um etwas Geduld. Kurz darauf kommt ein junger Mann auf mich zu, schaut etwas verwundert auf mein Ticket und meint, ich sei der einzige, der eine Halbtagestour gebucht hat und kennzeichnet dies deutlich mit einem roten Edding auf meiner rechten Hand. Wir laufen zusammen zur Hauptstraße, wo der bereits vollbesetzte Pick-Up auf uns wartet. Nach etwa 20-minütiger Fahrt halten wir am Ufer des Nam Song. Die Kajaks werden abgeladen, wir ziehen Schwimmwesten an und erhalten eine kurze Einführung in das Kajakfahren. Mein Partner, ein junger, kräftiger Japaner, hat keine Kajakerfahrung. Er fotografiert und filmt mehr, als dass er paddelt. Wir reihen uns direkt hinter dem Boot mit dem Guide ein und meistern so alle Untiefen und Stromschnellen während der einstündigen Tour flussabwärts problemlos.

Wegen der Wasserschlachten mit den anderen Teilnehmern kommen wir alle völlig durchnässt zum Ziplining. Zwischen Fluss und Karstfelsen wurde eine 1200 m lange Zipline über und in den Regenwald gebaut. Wir werden zuerst ausgestattet mit den Sicherungsgurten, Handschuhen und Sturzhelm, erhalten eine kurze Einweisung vor der Überblickstafel, und schon geht’s die Treppen hoch zur ersten Plattform.

Der Puls steigt deutlich an. Und schon hänge ich in den Seilen und rase über den Fluss auf die nächste Plattform zu. Wieder viele Treppen hoch, warten, mich einhängen lassen und zur nächsten Plattform fliegen. Das Fliegen macht zwar Spaß, der große Kick allerdings fehlt noch. Vor der letzten und mit 360 m längsten Zipline krame ich mein Handy aus der Hosentasche, diese Fahrt über Dschungel und Fluss möchte ich filmen. Gleich nach dem Start dreht es mich, das Video wird so mehr zur Panoramaaufnahme.


Während die anderen Teilnehmer sich am Mittagstisch versammeln, steige ich mit einem Guide wieder in ein Kajak. Schnell geht’s weiter flussabwärts, vorbei an einer ambitioniert paddelnden Gruppe, die uns alles abverlangt und schließlich noch kräftig nass spritzt. An der letzten Bar für die „Tuber“ steige ich aus, laufe die letzten 500 Meter zum Hotel und hänge die nassen Klamotten auf.
Mein Fazit: Die Halbtagestour in Van Vieng hat sich gelohnt, war aber nicht so eindrucksvoll wie die Ballonfahrt tags zuvor oder der Blick über den Wolken vom Viewpoint in Nong Khiao.

Es ist so eine Sache mit den Herzenswünschen, vielleicht sollten sie manchmal lieber Wünsche bleiben – wer weiß das schon?

Den restlichen Tag nutzen wir noch einmal zu einem ausgiebigen Spaziergang und sammeln zuerst Eindrücke vom „Betrieb“ auf der Straße.

Dann über die Fußgängerbrücke, vorbei am Hühner-, Gänse- und Truthahn-Gehege, in dem sich wilde Jagden und „Familiendramen“ abspielen. Wir bleiben lange dort stehen … und hätten danach Stoff für so manche Geschichte.

Aber wir wollen ja zum Fluss. Es ist nicht sehr weit, wir spazieren ein wenig weiter am Fluss entlang und beobachten auch hier allerlei Bemerkenswertes. Da stehen im niedrigen Wasser vier Allradwägen nebeneinander und werden gewaschen. Der Staub muss weg, mit Eimern schöpfen die Besitzer oder deren Angestellte Wasser und schütten es über die Fahrzeuge, wieder und wieder.

Auf dem Wasser kreuzen motorisierte Langboote mit (meist chinesischen) Touristen an Bord, Kajakfahrer, die von ihren Touren zurückkommen paddeln vorbei, vereinzelt steigen erhitzte Menschen ins Wasser, um sich abzukühlen. Zudem sehen wir mindestens drei Heißluftballons am Himmel – die Nachmittagstour ist dran.

Im Hintergrund tönen die Bässe der Strandbar und so ergibt sich an diesem Abend ein schönes Abschiedsbild für uns, denn nach dem Abendessen geht unser letzter Tag in Vang Vieng zu Ende, morgen brechen wir auf in die Hauptstadt von Laos: Vientiane.

5 Kommentare

  1. Susanne Mayer

    …da kann man ja über den „Feinstaub“-City-Ruf von Stuttgart nur noch laut lachen! Das ging mir aber auch schon so, als ich aus Indien zurückkam.
    Ist halt alles ziemlich relativ und hängt immer davon ab, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet…
    Ganztagestouren sind übrigens deutlich entspannter – nur als kleiner Tipp für Pits nächsten Abenteuer-Trip!
    Wir haben das im Udawale Nationalpark in Sri Lanka gemacht. Die kurzen Touren sind viel zu schnell vorbei und irgendwie stressig, weil zu viele Kurztour-Bucher gleichzeitig unterwegs sind. Francis und ich hatten – weil Ganztag gebucht – einen Fahren für uns alleine, mit dem wir gemütlich frühmorgens bei den Elefanten weilen und in aller Ruhe ein Krokodile beim Lauern auf ein naives Bullenkalb im Wasser beobachten konnten. Nix passiert, weil die Bullen ganz genau sehen konnten, dass da ein Feind im Wasser hängt, den man genau im Blick behalten muss. Dafür haben wir dann ein Kroko-Baby entdeckt, das zunächst aussah wie der Ast auf dem es sich sonnte – alles an in Ruhe und an einem Platz, wo man in keiner Kurztour hinkommt.
    Und – seien wir mal ehrlich – die Preise sind dort doch absolut erträglich für uns reiche Europäer, um es schonend zu formulieren. Die Erhaltung dieser Paradiese und die Lebensqualität der Leute, die einen dahin mitnehmen, sind ja einiges wert, da sollten wir nicht knickern…
    My opinion. Man kann ja schon staunen, dass Ihr sogar in allen hintersten Ecken der asiatischen Kultur immer wieder Cappuccino kriegt… ;-)) auch das kommt nicht vom Himmel gefallen. Also – haut rein!!! :-)))

    1. Eva

      Liebe Sanne,
      du kannst sicher sein, dass wir unsere Touren nach unseren Bedürfnissen buchen und nicht nach den Kosten schielen 😵.
      Sonst würden eine solche Reise erst gar nicht planen …
      Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich bei den Halbtagestouren oft weniger Leute anmelden.
      Guten Kaffee zu trinken gehört neben dem Reisen, dem Fotografieren, dem Schreiben zu unseren Leidenschaften und wo wir welchen finden, genießen wir ihn, meist verbunden mit angeregten Unterhaltungen mit den Café-Betreibern. Macht viel Spaß!
      Liebe Grüße
      Eva und Peter aus Kratie, Kambodscha

  2. Ulrich Mayer

    Also wie gesagt, weiterhin atemberaubend.
    Es gibt anscheinend immer noch weitere Steigerungen in Sachen Abenteuer und Kick:
    Wow..Haltet Durch

    1. Eva

      Lieber Uli,
      es scheint eine unendliche Abenteuergeschichte zu sein, die wir gerade erleben! Wir halten sie mit viel Vergnügen durch und freuen uns sehr, dass du uns dabei begleitest!
      Herzliche Grüße aus Kratie, heute auf dem Weg nach Siem Reap (Angkor Wat) in Kambodscha

    2. Susanne Mayer

      Absolut d’accord – solange die gute Laune nicht kippt?!?! Man wird doch immer entspannter beim Warten und Missverständnisse klären…
      All good!
      Eva – bleib auf den Beinen – Angkor Wat wird Euch womöglich „umhauen“!
      ;-)))
      Namasté
      Sanne

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