08. – 11. MÄRZ 2019
Es ist soweit: Die letzte lange Busfahrt dieser Reise steht an und nach unseren vielfältigen, nicht nur positiven Erfahrungen, sind wir etwas misstrauisch, was uns wohl dieses Mal erwartet.

Wir gehen davon aus, dass wir nur aus dem Hotel gehen müssen, um einen der dort wartenden Tuk-Tuk-Fahrer für die Fahrt zu unserem Busterminal engagieren zu können.
Aber wieder einmal kommt alles anders als erwartet, denn keiner der Fahrer dort weiß angeblich, wohin wir wollen und alle verlangen, nach einem Blick auf Peters Karte, einheitlich einen übertriebenen Preis. Also laufen wir los. Mit Sack und Pack. Zugegebenermaßen im Glauben, dass uns einer der Fahrer gleich nachgefahren kommt, um die Fahrt zu einem niedrigeren Preis anzubieten. Falsch gedacht!
Wir laufen auf inzwischen vertrauten Wegen und es dauert eine ganze Weile, bis ein Fahrer am Straßenrand uns fragt, wohin wir wollen. Ja, die SORYA-Bus-Gesellschaft kennt er, klar, bringt er uns dahin. Guter Preis, kurzes Erstaunen unsererseits, aber auch Erleichterung. Wir tuckern los … und kommen tatsächlich bei SORYA an. Allerdings bei der Agentur mitten in der Stadt, nicht dort, wo wir die Tickets gekauft haben, deutlich außerhalb. Wir versuchen dem Fahrer mitzuteilen, dass dies nicht unser Ziel ist, aber er eilt schon zum Schalter hinein und kommt mit der Nachricht zurück, dass wir hier richtig sind. Dann fährt er weiter.
Wir zeigen an diesem Schalter unsere Tickets und erfahren dasselbe: Wir sind richtig und sollen uns hinsetzen. Das kennen wir nun wirklich schon von vielen Orten. Aber was sollen wir tun? Andere Reisende sitzen schon da, also steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier auf unseren Bus warten können.
Es dauert. Wir fragen noch einmal nach. Antwort: Wir sollen uns hinsetzen und warten. Wir fühlen uns wie hyperaktive Kinder, die vom Lehrer zum Stillsitzen verdonnert werden. Aber natürlich warten wir weiter.
Und dann kommt er. Der offensichtlich erwartete Bus.
Wir sind irritiert, denn wir haben Tickets für einen großen Reisebus gekauft. Vorgefahren ist aber ein Minivan. Wir fragen wieder nach. Dieses Mal erfahren wir, dass uns dieser kleine Bus zum eigentlichen Terminal bringen wird. Also dorthin, wo wir die ganze Zeit schon hinwollten. Gut, wir steigen ein. Rucksäcke müssen wir selbst einladen, der Fahrer hat anderes zu tun, zum Beispiel telefonieren. Wieder dauert es, bis genügend Menschen in diesem Bus sitzen, wir endlich losfahren und nach kurzer Fahrt genau dort ankommen, wo wir die ganze Zeit hinwollten: Am SORYA Bus-Terminal. Hier müssen wir unser Gepäck wieder selbst ausladen und – Überraschung – sollen warten. Die geplante Abfahrtszeit ist schon lang verstrichen, aber erstens kennen wir das und zweitens: Was soll’s? Wir haben keine Eile. Irgendwann kommen wir an, da sind wir uns sicher.
Der Bus kommt mit Verspätung an. Nachdem unsere Rucksäcke verstaut sind, können wir uns auf die reservierten, vorderen Plätze setzen.
Die Fahrt verläuft reibungslos, über gute Straßen, wie fast überall in Kambodscha, mit einem vorausschauenden, rücksichtsvollen Fahrer. Und während wir gemütlich durch das Land fahren, fällt mir ein, dass ich etwas, was uns anfangs immer aufgefallen, im Lauf der Zeit aber selbstverständlich geworden ist, noch nicht fotografiert habe, weder in Laos, noch in Kambodscha: Die Häuser, die auf Stelzen gebaut werden. Unten entsteht Raum für Arbeiten und Geräte aller Art, oben ist der Wohnbereich. Oft gibt es ausladende, geschwungene Treppen, die nach oben führen. Manchmal sind es auch zweckdienliche Holzleitern. Ich versuche aus dem Bus einige dieser Häuser festzuhalten.
Wir machen nur zwei Stopps und beim zweiten, kurz vor dem Ziel, wird der Bus abgespritzt und sauber gemacht. Das erleben wir zum ersten Mal.
So kommen wir mit einem blitzsauberen Reisebus am Nachmittag in Phnom Penh an. Beim zentralen Markt, der in und um ein spektakuläres Gebäude angesiedelt ist.
Auch hier wuselt das Leben und wie an allen anderen Orten prasseln die Angebote der Tuk-Tuk-Fahrer auf uns ein. Wir finden einen, der unser Hotel „TEAHOUSE ASIAN URBAN HOTEL“ in der 242. Straße kennt und steigen vertrauensvoll ein, lassen uns den Wind um die Nasen wehen, freuen uns sehr, als wir direkt vor dem Hotel halten, hinter dem Eingangstor einen Teich entdecken, über den ein Steg direkt zur Rezeption führt, wir dort einchecken können und unser sehr schönes Zimmer beziehen dürfen. Geschafft! Wir sind angekommen.
Und bald sind wir bereit für unseren ersten Rundgang. Wir entdecken, dass das gesamte Hotel sehr geschmackvoll gestaltet ist. Auf jedem Stockwerk befinden sich einladende Sitzgelegenheiten, auf den Tischen frische Lotusblüten. Unten im Eingangsbereich sind auf dem Teich mit dem Steg außerdem kleine Inseln mit Sitzgelegenheiten im japanischen Stil angelegt, passend zum Namen: „TeaHouse“ und frei hängende Korbsessel. Wir gehen weiter durch den Frühstücksbereich und stehen direkt vor dem Pool. Umgeben von Ruhemöglichkeiten und tropischen Pflanzen. Ein kleines Paradies also … und wir mitten drin!
Jetzt wagen wir uns hinaus in die große Stadt, in die Hauptstadt dieses gastfreundlichen Landes. Bewohnt von ca 1,5 Millionen Menschen. Gegründet wohl im Jahr 1372, als eine reiche Witwe namens Don Penh auf einem Hügel (Phnom) am Flussufer lebte. Im Schlamm entdeckte sie einen Baum und ließ ihn an Land bringen. In seinen Zweigen befanden sich vier Bronze- und ein Stein-Buddha. Sie stammten aus einer Pagode in Laos und waren vom Hochwasser flussabwärts getragen worden. Die Witwe ließ sie in ihr Haus bringen, später ließ sie den Hügel erhöhen und baute eine kleine Pagode darauf WAT PHNOM DON PENH (Kloster auf dem Hügel der Dame Penh). Erst im Jahr 1856 wurde PHNOM PENH die Hauptstadt Kambodschas.
Sie ist von Wasser umgeben.Der 130 km lange TONLE SAP kommt aus den großen Seen bei Angkor und mündet bei Phnom Penh in den Mekong, sodass es den Anschein hat, die Stadt läge an vier Flüssen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Phnom Penh zu einer französischen Kolonialstadt – mit Geschäftshäusern im franko-chinesischen Stil, Regierungsbauten, Hotels und Villen im Kolonialstil und breiten Boulevards.
Und wir machen uns jetzt auf zu erkunden, was davon übrig ist, bzw. was sich daraus entwickelt hat. Außer diesem Abend haben wir noch zwei Tage Zeit dafür. Als erstes brauchen wir etwas zu essen und folgen unserem Reiseführer (LONELY PLANET), denn der schlägt ein kleines, indisches Lokal ganz in unserer Nähe vor: „DOSA CORNER“, berühmt für die gleichnamigen Dosas, kleine indische Eierkuchen mit diversen Saucen zum Dippen. Bald stehen wir davor, es ist ein unscheinbares Lokal und fast wären wir vorbeigelaufen … wir bestellen DOSAS und zwei kleine andere Gerichte. Die DOSAS schmecken vorzüglich, während die anderen Gerichte ein wenig ungewürzt scheinen.
Gut gesättigt setzen wir unseren Erkundungsgang fort, spazieren über den SIHANOUK BOULEVARD, vorbei am INDEPENDENCE MONUMENT (Erinnerung an die 1954 endgültig ausgesprochene Unabhängigkeit von Frankreich, und Gedenkstätte für Kambodschas Kriegsopfer) und am Denkmal mit der Statue von NORODOM SIHANOUK (legendärer früherer König, Premierminister, Staatsmann und Nationalheld, der 2012 starb). Entlang des Boulevards sind große Plätze entstanden, auf denen richtig viel los ist. Viele Menschen sind zu dieser Stunde unterwegs, von Kleinkindern über Jugendliche bis zu den älteren Mitgliedern der Gesellschaft – sie spielen, reden miteinander, machen Gymnastik, picknicken etc.. Uns Europäern kommt es bereits am frühen Abend spät vor, da gegen 18.30 Uhr die Sonne verschwindet und bald darauf alles dunkel wird und bei uns bleiben viele Menschen dann oft in ihren Häusern. Hier hindert die Dunkelheit offensichtlich niemanden am „City-Outdoor-Leben“- warm, sogar heiß, ist es ja auch nachts.
Dieses muntere Treiben setzt sich dann fort am SISOWATH QUAI, das ist die lange Strandpromenade entlang des TONLE SAPs. Uns gefällt, was wir bisher von der Stadt gesehen haben, wir lassen uns treiben, wollen aber den Abend in einem besonderen Lokal ausklingen lassen. Wir suchen den legendären „FCC“ (FOREIGN CORRESPONDENTS‘ CLUB) und stehen bald vor einem grell beleuchteten Haus, aus dem uns aus allen Stockwerken laute Musik entgegendonnert.
Peter muss schon seine ganze Überredungskunst aufbringen, um mich in diesen dröhnenden Schuppen zu bringen. Im Treppenaufgang bemerken wir, dass wir im falschen Haus sind und wollen schon enttäuscht nach Hause gehen, als unser Blick auf ein Schild am Nachbarhaus fällt: FCC.
Wir steigen also die Treppen zum FCC hinauf und stehen in einer havannaähnlichen Atmosphäre – es fehlen nur noch die Korrespondenten mit ihren dicken Zigarren, ihren Notizbüchern und ihren Panamahüten, aber den trägt ja Peter! Schon während unserer gesamten Reise, und er erregt ständig Aufmerksamkeit damit, denn in Kombination mit seiner schwarzen Brille kommt das natürlich sehr gut!
Wir steigen hinauf auf die Dachterrasse, setzen uns an die Brüstung und haben die Strandpromende mit ihrem blubbernden Leben direkt unter uns. Im Fluss spiegeln sich farbige Lichter von Hotels und vorbeifahrenden Schiffen.
Unsere CAI PIRINHAs kommen und wir genießen, stellen uns vor, Teil dieser lebendigen Stadt zu sein und haben ein gutes Gefühl dabei … das Haus nebenan beschallt uns hier automatisch mit. Die Musikauswahl ist nicht so berauschend, aber als wir entdecken, dass drüben Karaoke gesungen wird von einer Gruppe Frauen und heute ist ja immerhin der internationale Tag der Frau, ertragen wir überraschenderweise die Lautstärke sehr gut.
Für die Rückfahrt nehmen wir ein Tuk-Tuk und der Fahrer weist uns gleich darauf hin, dass wir unsere Rucksäcke sichern sollen: Einen Fuß in den Schultergurt stellen, oder die Taschen zwischen uns, nur nicht an die Außenseite. Wieder taucht diese Warnung auf, dass es in Kambodscha, speziell in Phnom Penh, gefährliche motorisierte Diebesbanden gibt. Bislang haben wir glücklicherweise keine einzige gefährliche Situation erlebt, was diese Reise sehr von unseren Reisen in Südamerika unterscheidet. Aber natürlich halten wir uns an diese Anweisung und kommen unbeschadet am Hotel an, wo wir uns zur Nachtruhe auf unser Zimmer zurückziehen.
Am nächsten Morgen spazieren wir zum wunderbaren Frühstücksraum direkt neben dem Pool. Die Auswahl ist auch hier grandios: Wir bekommen frisches Obst, dazu Naturjoghurt, Pancakes, dann die asiatische Frühstücksvarianten von Nudelsuppe über gebratenen Reis und vieles mehr, Eierspeisen, Brot.
Wir lassen es uns schmecken und starten dann zu Fuß zu einem schweren Gang, denn heute besuchen wir die Erinnerungsstätte an die Verbrechen der ROTEN KHMER.
Diese politische Gruppierung war eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung, die 1975 unter der Führung von POL POT (innerhalb des Regimes BRUDER Nr. 1 oder ONKEL SEKRETÄR genannt) in Kambodscha an die Macht kam und durch die Unzufriedenheit der ländlichen Bevölkerung über das massive amerikanische Flächenbombardement immer mehr Rekruten gewinnen konnte. Sie regierte/besser: drangsalierte das Land bis 1979 totalitär als Staatspartei. Die ROTEN KHMER wollten die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Dieser Prozess umfasste auch die fast vollständige Vertreibung der Bevölkerung der Hauptstadt PHNOM PENH und mündete im GENOZID in Kambodscha, der weltweite Bekanntheit erlangte. Bis zum Ende ihrer Herrschaft fielen den ROTEN KHMER 1,7 – 2,2 Millionen Kambodschaner (KHMER, Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten) zum Opfer. Auch eliminierten sie systematisch Intellektuelle wie Ärzte, Lehrer, Professoren, Mönche und viele andere. Wer eine Brille trug, galt bereits als intellektuell. Das führte zu willkürlichen Verhaftungen und Folterungen. Da das Regime immer ein Geständnis brauchte. Egal, ob dieser Mensch etwas zu gestehen hatte oder nicht, es wurde mit unbeschreiblicher Gewalt erzwungen. Hatte der Mensch „seine Tat gestanden“, wurde er umgebracht.
Nach ihrem gewaltsamen Sturz und der Zerschlagung des Regimes durch vietnamesische Invasionstruppen wurden die ROTEN KHMER erneut zu einer UNTERGRUNDBEWEGUNG und wurden bei ihrem Kampf gegen die vietnamesische Besatzungsmacht und das von ihr installierte Marionettenregime von verschiedenen, auch westlichen Ländern unterstützt, bis sie sich 1998 endgültig auflösten.
Eine juristische Aufarbeitung hatte bis dato nicht stattgefunden. Die UNO begann erst in den 1990er Jahren auf eine solche zu drängen und richtete das ROTE-KHMER-TRIBUNAL ein. Aufgrund eines Interessenkonflikts zwischen der UN und der Regierung Kambodschas fand der erste Prozess erst im Jahr 2007 statt. POL POT nahm sich angeblich 1998 das Leben und entzog sich dem Tribunal.
Das ist das theoretische Wissen, das wir uns angelesen haben. Jetzt steht uns die Begegnung mit der damaligen, unvorstellbaren Realität bevor. In jenen Jahren wurde die einstige TUOL SVAY PREY SCHULE von POL POTs Sicherheitsdienst in ein „Sicherheitsgefängnis“ umgewandelt. Es war das größte Zuchthaus des Landes, in dem unzählige Menschen auf unvorstellbar grausame, menschenverachtende Weise gefoltert und getötet wurden. Diese Menschen wussten nicht, warum der Sicherheitsdienst sie abholte. Es gab so viele nichtige Gründe, die ausreichten.
Im gesamten Land gab es solche Zuchthäuser, aber dieses in PHNOM PENH, war das grausamste.
Und von diesen Gräueltaten gibt das TUOL SLENG GENOZID MUSEUM Zeugnis. Die ehemaligen Klassenzimmer dienten als Folterkammern, einige wurden unterteilt in kleinste Einheiten, in denen die Gefangenen nur stehen konnten.
Vieles wurde belassen, wie es angetroffen wurde. Fotos mit den beim Betreten des Ortes vorgefundenen, geschundenen Körpern der zu Tode gefolterten Menschen hängen in den Räumen, was den Besuch noch bedrückender macht. Nachdem sie zu viele Gefangene im Zuchthaus hatten, karrten sie die schon toten oder noch lebenden zu den heute als „Killing Fields“ bekannten Gebieten hinaus. Die noch Lebenden wurden erschlagen, angeblich um Munition zu sparen, und in Massengräber geworfen.
Einige wenige haben diese Hölle überlebt und ihre Berichte sind auf dem AUDIO-GUIDE zu hören. Es ist kaum zu glauben, dass diese Taten geschahen, dass sie so lange ungesühnt blieben, und dass POL POT nicht geächtet und verurteilt wurde, sondern, dass andere Staaten mit ihm an einem Tisch saßen und noch jahrelang mit ihm als Vertreter Kambodschas verhandelten.
Dieser Ort trägt schwer an seiner geschichtlichen Last und ich spüre sie überdeutlich. Nach dem ersten Gebäude gebe ich auf, verlasse die Zimmer und setze mich im Freien in den Schatten um den Erläuterungen des Audioguides zuzuhören. Entsetzlich, was Menschen anderen Menschen antun und das Schlimme ist, dass wir alle wissen, dass sich so etwas wiederholen kann. Überall auf dieser Welt.
Peter geht durch alle Räume und kommt sehr bewegt zurück.
Sprachlos verlassen wir das Museum und sehen dieses Volk, das fast ausgelöscht wurde, um mit neuen Menschen einen neuen Agrarstaat zu begründen, weshalb auch dessen gesamte Infrastruktur, alle Modernisierungs- und Automatisierungsbestrebungen vernichtet wurden, mit anderen Augen.
Zurück im Hotel gehen wir schwimmen und schreiben unsere Eindrücke auf.
Am Abend marschieren wir wieder in Richtung Fluss. Wir suchen ein bestimmtes Restaurant „The Vegetarian“, finden es nicht, aber dafür ein anderes „ARTillery“.
Mit einer wunderbaren Küche und tollem Ambiente. Als wir nach dem Essen weiterlaufen, entdecken wir auch noch das erste Restaurant, das allerdings heute geschlossen hat, was uns überhaupt nicht stört!
Zum Cocktail muss mich Peter überreden, mir hätte es für heute gereicht. Aber als wir dann in der 278. Straße, auch GOLDEN STREET genannt, in einer Bar sitzen, schlürfen wir zwar einen deutlich schlechteren CAI PIRINHA, haben aber wieder die Gelegenheit am Leben in der Stadt teilzuhaben und das ist sehr interessant!
Am nächsten Tag haben wir nichts Besonderes vor. Unser letzter Tag in PHNOM PENH, in Kambodscha bricht an – und ein wenig Wehmut zieht in unsere Herzen, denn entgegen aller Warnungen haben wir keinen einzigen gefährlichen Moment erlebt (die halsbrecherischen Fahrten mal ausgenommen), sondern im Gegenteil, Begegnungen mit wirklich offenen, sehr freundlichen Menschen genossen. Und wenn es noch einmal einen Auslandsaufenthalt als Lehrer gäbe, würden wir mit wehenden Fahnen nach PHNOM PENH gehen! Aber Peter ist ja ab dem nächsten Schuljahr pensioniert … daran müssen wir uns immer noch gewöhnen.
Nach dem Frühstück bummeln wir los, besuchen die Nationalgalerie, allerdings nur von außen, da wir richtig gesättigt sind, was kulturelle Infos angeht, setzen uns in das schöne Café dort, besuchen die angegliederte Kunstakademie, fotografieren viel und setzen dann unseren Stadtspaziergang fort.
Durch viele kleine Geschäfte mit selbst produzierten Waren – gewebte Schals, Taschen aus Recyclingmaterial, Seifen, sogar ein Fahrrad aus Bambus und vieles mehr – wir würden gerne alles kaufen und mitnehmen, wie schon auf der gesamten Reise, aber unsere Rucksäcke sind zu voll! Also belassen wir’s beim Anschauen und Schwelgen in Farben und Stoffen.
ENTDECKEN … … PRÜFEN … … UND LOSFAHREN
Wieder landen wir im FCC. Bei Tageslicht ist genauso stimmungsvoll wie am Abend – bei mir tauchen immer Bilder von Humphrey Bogart und Lauren Bacall auf, wenn ich dieses Gebäude betrete … und was tun wir? Natürlich: Wir fotografieren.
Am Abend gehen wir in ein kleines, sehr nett aussehendes Lokal namens „FRIZZ“, bestellen die Spezialität des Hauses, den im Bananenblatt gedünsteten Fisch, der uns allerdings in Luang Prabang viel besser geschmeckt hat.
Um den Abend noch stimmig zu beenden, besuchen wir ein Restaurant bei uns um die Ecke, setzen uns im ersten Stock an einen Tisch, sind allein auf weiter Flur, werden aber bedient und genießen ein letztes ANGKOR BEER.
Morgen werden wir gegen 8 Uhr ein Tuk-Tuk zum Flughafen besteigen und sind sehr gespannt auf diese Fahrt, denn sie wird die längste in dieser Stadt werden.
Wir rechnen mit 45 Minuten bis zu einer Stunde. Noch einmal ein volles Eintauchen in den Verkehr, die Stadt und ihre Menschen.
Mal sehen!
Nicola Grote
PHNOM PENH – eure Schilderungen über diese Stadt fand ich sehr eindrucksvoll.
Die Verbrechen der ROTEN KHMER sich nochmal detailliert so bewusst zu machen, ist schwer zu ertragen. Ich kann dich verstehen, querida amiga, dass du deinen Museumsbesuch abgekürzt hast. Ich hätte das auch nicht geschafft.
Ach, übrigens Eva, das Foto von dir auf der Hoteltreppe ist super! Du siehst so gut aus! Und bitte, wie hast du es geschafft, aus deinem Rucksack so ein perfektes, unzerknittertes Outfit zu zaubern??
Ja, wieder ein herzliches Dankeschön fürs Mitnehmen und wie schade, dass eure Reise damit fast beendet ist.
Aber wer weiß, ob euch der Abenteuerdrang nicht schon bald wieder packt und ihr wieder loszieht. Und dann wünsche ich mir auch so einen toll bebilderten, informativen, wunderbaren Blog!
Hat mir sehr viel Spaß gemacht, euch begleiten zu dürfen.
In diesem Sinne fühlt euch umärmelt
Nicola